Die Inseln der Laguna

In der venezianischen Lagune befinden sich zirka 40 Inseln, die in Isole Maggiori (dt. größere Inseln) und Isole Minori (dt. kleiner Inseln) unterteilt werden können. Einige wurden bereits saniert und werden genutzt (z. B. La Certosa, Lazzaretto Nuovo usw.), auf anderen sind entsprechende Arbeiten in Gang (z. B. San Giacomo in Palude), andere wiederum sind verlassen, liegen brach und werden langsam abgetragen (z. B. Madonna del Monte, Sant‘Arian), und auf einer befindet sich seit jeher eine Franziskanereinsiedelei (San Francesco del Deserto). Manche dieser Inseln sind öffentliches Eigentum, aber nicht alle sind an öffentliche Verkehrsmittel angebunden, die meisten können jedoch besichtigt werden.

DIE GRÖSSEREN INSELN

Burano:
Burano ist eine bewohnte Insel in der Lagune Venedigs und gehört zur Gemeinde Venedig. Sie ist für ihre Spitzen sowie für ihre typisch bunten Häuser bekannt.

Sant‘Erasmo:
Sant‘Erasmo ist die größte Insel der nördlichen Lagune. Ihre lange (über 4 km) und schmale (500 m bis 1 km) Form erinnert an ihre jüngste Vergangenheit als Lido. Die Einwohner, deren Zahl ständig abnimmt und derzeit zirka 800 beträgt, leben vorwiegend von der Landwirtschaft (auch wenn es nicht mehr als zehn junge Landwirte gibt). In früheren Zeiten war diese Insel der „Gemüsegarten“ Venedigs, der die Stadt stets mit frischem Obst und Gemüse versorgte.

Torcello:
Die in der venezianischen Lagune liegende Insel ist ein beliebtes Touristenziel. Ihre Grenzen bilden im Südwesten der Burano-Kanal und im Norden und Osten das Rosa- und Centrega-Sumpfgebiet. Sie wurde zwischen dem 5. und 6. Jh. erstmals besiedelt und ist somit eine der ältesten Siedlungen der Gegend. Zur höchsten Blütezeit hatte sie 20.000 Bewohner. Später war sie von Niedergang betroffen und ist heute nur noch von wenigen Dutzend Menschen bewohnt.


DIE KLEINEREN INSELN

La Certosa:
Früher bestand die Insel Certosa aus zwei kleinen, durch einen Kanal voneinander getrennten Inseln. Dieser wurde 1199 aufgeschüttet, um einen Tempel und ein Kloster für Augustinermönche zu bauen. Diese verließen die Insel 1419, bevor sich 1424 Florentiner Kartäusermönchen hier niederließen, die die Gebäude renovierten und neue Bauten hinzufügten, u. a. 15 um einen Kreuzgang angelegte Kammern. Sie errichteten auch die Kirche neu, die mit Werken zahlreicher Künstler, u. a. Tintoretto, ausgeschmückt wurde.

Lazzaretto Nuovo:
Aufgrund ihrer Lage repräsentierte die Insel früher einen Referenzpunkt im venezianischen Hafensystem. Bereits in der Römerzeit diente sie als Logistikstützpunkt für die Navigation in der Lagune. Im Mittelalter bauten Mönche des St.-Georg-Ordens Wein auf ihr an, woher ihre Bezeichnung „Vigna murada“ (dt. gemauerter Weingarten) herrührt. Zwischen dem 14. und dem 15. Jh. wurden ein kleines Hospiz und ein dem hl. Bartholomäus geweihtes Kirchlein gebaut, die später den Quarantäneeinrichtungen einverleibt wurden. Mit einem Erlass vom 18. Juli 1468 beschloss der venezianische Senat, die Insel den Mönchen zu enteignen, um dort das neue Lazarett (it. Lazzaretto Nuovo) einzurichten, nach dem die Insel heute benannt ist.

San Francesco del Deserto:
Die Insel ist nicht an das öffentliche Verkehrsmittelnetz angebunden. Sie erreichen sie jedoch mit dem Boot, und finden immer einen Mönch, der sich bereit erklärt, sie Ihnen zu zeigen. Die Gründung der Einsiedelei geht der Überlieferung gemäß auf den Aufenthalt des aus Ägypten zurückkehrenden Franz‘ von Assisi 1220 zurück. Sein Schiff hatte in Alexandria abgelegt und gelangte während eines gefährlichen Sturms in diese Gegend. Mit Gebeten konnte er jedoch die Elemente besänftigen, sodass das Schiff bei Torcello ankern konnte. Begleitet von seinem Jünger „Illuminato da Rieti“ besuchte der Heilige das nicht weit entfernt liegende Inselchen, das nach ihm benannt wurde.

Related Articles